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Mit brennendem Heu - Elemente der analogen Küche

Tabea Hentschel Tabea Hentschel
04.12.2020

Lesezeit: 4 Minuten

Türchen #4 im arcvent(s)kalender 2020

Die Zeit am Jahresende lädt traditionell dazu ein, mit Familie und Freunden zu kochen und gemeinsam zu genießen. Eingerahmt in Geschichten und Begebenheiten des ausklingenden Jahres oder auch von zurückliegenden Festtagsschmäusen (gibt es das Wort?). Der Jahreszeit geschuldet, verbringt man die Zeit meist im heimischen gut geheizten Wohn- oder Esszimmer.

Vor die Tür geht’s gerade nur zum Tannenbaum holen oder zum Kaufmann. In den Vorjahren luden Punschstände oder kleine Weihnachtsmärkte gerne zum Verweilen im Freien ein. Bei uns im nördlichsten Bundesland gab es jedes Jahr Einiges zu entdecken, beispielsweise die Weihnachts-Scheune auf dem Gut Stockseehof oder die große Tanne mit über 2000 Lichtern beim Anleuchten am Plöner Schloss mit Blick auf den See.

Stocksee-Ploen
 

In diesem Jahr gibt es den Punschstand fürs heimische Wohnzimmer als Bausatz (51.004 Teile bei Monsterzeug) oder man packt eben die Thermoskanne zum Winterspaziergang ein. Aber warum nicht das gemeinsame Essen dieses Jahr mal nach Draußen verlegen? Und mit den ersten Schneeflocken anfeuern und das Adventsgrillen ausprobieren. Im kleinen Kreis, verköstigt wird vom Rost auf die Hand. Geschmäcker sind verschieden und so bringt jeder eine Grill-Idee mit ein.

Bewährte Leckereien aus dem Sommer gehen auch zur kalten Jahreszeit. Hoch im Kurs bei uns sind gegrillte Süßkartoffeln mit Öl und groben Salz. Brot geht immer oder wahlweise auch das Steak oder Fisch. Natürlich kann man wohlklingende Salzmischungen kurzerhand kaufen. Aber mit weniger industriell gefertigtem Charme und dafür mehr ehrlichen Zutaten, erhaltet Ihr recht einfach auch eine eigene Auswahl.

Würzige Mischungen

Einfach herzustellen und für viele Gerichte gut geeignet sind zum Beispiel diese drei Salze:

Heusalz (verleiht Fisch, Fleisch und Gemüse ein Raucharoma)

Was braucht Ihr?
ein Bund frisches, sauberes, trockenes Heu (etwa 4 große Handvoll) und
55g Meersalz

Das Heu in ein feuerfestes Blech oder eine (gereinigte) Feuerschale geben und vollständig zu Asche verbrennen lassen. Die Asche und das Salz zusammen mit einem Mörser anschließend fein zermahlen. Das Heusalz dann durch ein feines Sieb geben und luftdicht verschlossen lagern.

Heusalz
 

Rosa Beerensalz (perfekt zu gegrilltem Rind- oder Lammfleisch)

Was braucht Ihr?
1 Teelöffel rosa Beeren (getrocknet)
55g Meersalz

Die rosa Beeren in einer Pfanne bei mittlerer Hitze etwa 5min unter ständigem Rühren rösten. Abkühlen lassen. Geröstete Beeren und Salz anschließend mit dem Mörser fein zermahlen und luftdicht verschlossen lagern.

 

Zitrussalz (hervorragend zu gegrilltem Fisch)

Was braucht Ihr?
1 Teelöffel getrocknete Zitrusschale (fein gehackt)
55g Meersalz

Geeignet sind die unbehandelten Schalen von Orangen, Zitronen oder Bitterorangen. Ihr lasst sie ca. 2h bei 80 Grad im Ofen trocknen. Anschließend das Salz mit der Zitrusschale im Mörser fein zermahlen. Luftdicht verschlossen lagern.

Tipp: Getrocknete Orangen- oder Zitrusschalen passen zur Weihnachtszeit auch hervorragend in den Glögg - die skandinavische Antwort auf Glühwein.

Beeren- und Zitrussalz
 

Diese Rezepte und 95 Gerichte für draußen gibt’s im Lagerfeuer Kochbuch von Niklas Ekstedt, erschienen im National Geographic Buchverlag.

Lagerfeuerkochbuch

Etwas klassischer

Nicht nur gemeinsame Genuss-Ideen sind beim Adventsgrillen Tradition, auch die Musik ist mit Playlisten auf jedem Mobiltelefon mittlerweile ein Gemeinschaftswerk. Unsere Christmas Classics teile ich hier gern mal. Vor allem die Trompeten vom „Stop the Cavalry“ sind bei uns unweigerlich mit der wuseligen Zeit Anfang Dezember verbunden.

Playlist Deezer

Viel Spaß beim Reinhören! Wahlweise auch zum Plätzchenbacken. Ein schönes Rezept zu dänischem geflochtenem Gebäck haben wir bald auch im Arcventskalender dabei - es bleibt lecker!

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